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Brennnessel Kurzportrait

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Die große Brennnessel ist zweihäusig und pflanzt sich über Wind- und Tierbestäubung fort. Sie ist unempfindlich gegenüber klimatischen Bedingungen und lässt sich von anderen Gewächsen nicht so leicht unterkriegen. Allerdings hat die Brennnessel besonders im Frühjahr einen hohen Wasserbedarf und freut sich über einen lockeren, stickstoff- und phosphatreichen Boden. Durch ihr besonderes Faible für Stickstoff wird sie in der Landwirtschaft zur Bodenreinigung bei Stickstoffüberdüngung eingesetzt.

Sie ist mit über 50 unterschiedlichen Arten auf der ganzen Welt verbreitet. Bei uns trifft man sie meistens als Urtica dioica, als Große Brennnessel, an. Vom kleinen Samenkorn wächst die Brennnessel zu einer wuchernden, mehrjährigen Pflanze heran, die bis zu fünfzehn Jahre lang immer wieder ertragreich aus demselben Wurzelstock austreiben kann. Ihren Namen verdankt sie unter anderem der brennenden Ameisensäure, die zu ihrem Schutz beim Abknicken der Brennhaare unter die Haut injiziert wird.

Vom Samenkorn zur Heil-, Genuss- und Faserpflanze

 

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Sie bietet zahlreichen Lebewesen ein Zuhause und Nahrung und leistet damit ihren Beitrag zur Artenvielfalt, wie beispielsweise für einige Schmetterlingsarten. Die Raupen des Kleinen Fuchses und des Tagpfauenauges ernähren sich sogar ausschließlich von Brennnesseln. Die Brennnessel kann eigentlich zu jeder Jahreszeit und je nach Nutzung bis zu fünfmal im Jahr geerntet werden. Die Nutzung der Brennnessel ist vielfältig: Von der allseits bekannten Brennnesseljauche über ihren Einsatz als Heil- und Genussmittel ermöglichen ihre Fasern außerdem die Herstellung von Brennnesseltextilien. Auch am Ende ihres Lebens leistet die Brennnessel einen wichtigen Beitrag für den Boden, indem sie ihm wertvolle Nährstoffe zuführt.

Di Virgilio, Nicola et al. (2015): „The potential of stinging nettle (Urtica dioica L.) as a crop with multiple uses“. In: Industrial Crops and Products, 68, 42-48.

Frintrup, Mechthilde (2020): Das Brennnessel-Buch. Die magische Nahrungs-, Heil- und Faserpflanze. Mit Rezepten und praktischen Anleitungen. Aarau: AT Verlag.

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